IMAGO. Forschungsverbund Kunstpädagogik
Kunst. Pädagogik. Didaktik.


BUCHREIHE IMAGO. Kunst. Pädagogik. Didaktik.

In der Schriftenreihe des Forschungsverbundes IMAGO werden aktuelle Grundlagentexte und Forschungsarbeiten der wissenschaftlichen Kunstpädagogik und -didaktik veröffentlicht. Der Name „Imago“ signalisiert die zentrale Bedeutung des Bildes für die Bildung von Wahrnehmungs-, Vorstellungs-, Darstellungs- und Mitteilungsvermögen im Kunstunterricht. Ziel des Forschungsverbundes ist die systematische Refundierung der Kunstpädagogik und eine daraus folgende Neuorientierung der Kunstdidaktik. Hermeneutisch-kritische Untersuchungen, empirische und fachhistorische Forschungen (Unterrichtsforschung, curriculare Forschung, Rezeptionsforschung, Fachgeschichte usw.) bilden dafür die Grundlage.


HerausgeberInnen der Buchreihe:
Sarah Fröhlich (Ulm - seit 2020), Alexander Glas (Passau), Ulrich Heinen (Wuppertal), Jochen Krautz (Wuppertal), Gabriele Lieber (Liestal, Schweiz - bis 2020), Matthias Traugott Meier (Stuttgart, seit 2022), Monika Miller (Ludwigsburg), Hubert Sowa (Ludwigsburg) und Bettina Uhlig (Hildesheim - bis 2020).

BAND 13
Anja Morawietz:

ZEICHNEN ALS BILDUNGSCHANCE IM KINDERGARTEN
Wie 5- bis 6-jährige Kinder agieren, wenn sie dazu angeregt sind, an Gegenständen und Szenen orientiert zu zeichnen.

München 2020, 350 Seite


Einhorn, zwei Hörner und doch eine Kuh!


Zeichnen mit Darstellungsabsicht hat das Potential, junge Kinder emotional und kognitiv zu fördern. Dies zeigt die Autorin, die 5- bis 6-Jährige über mehrere Wochen beim Zeichnen mit Darstellungsabsicht beobachtet. Die Kinder erleben Kühe auf dem Bauernhof, die sie anschliessend zeichnerisch festhalten. Sie bringen persönliche Sichtweisen in die Zeichnungen ein und ringen um eigene Bildlösungen.


Die Zeichenprozesse der Kinder werden von Lehrpersonen unterstützt und videografiert. Die explorative Datenauswertung, die über sensitives Kodieren zur Feinanalyse ausgewählter Sequenzen führt, lässt sichtbar werden, wie sich die zeichnerischen Handlungen langsam entfalten. Es entstehen für die Kinderzeichnungsforschung neue und überraschende Einsichten. In vielen Fällen lassen sich die Kinder mit Vergnügen und Durchhaltewillen auf längere Prozesse ein. Die Untersuchung macht deutlich, dass sich Entwicklung in der Kinderzeichnung nicht einfach kontinuierlich aus dem Kind heraus ergibt, sondern der soziale Resonanzraum eine wesentliche Rolle spielt. Für einige Kinder ist die Vergewisserung von Nähe und Freundschaft während der Anstrengung des Zeichnens wichtig. Bei anderen Kindern dienen Mimesis und Mimikry als Sprungbrett für eigene Bildideen. Und nicht zuletzt bringt Zusammenarbeit in Form von Dialogen, Vorschlägen, Fragen und Assoziationen viele Zeichnungen weiter.


Im letzten Teil des Buches leitet die Autorin aus den aussagekräftigen Befunden Anregungen für die kunstpädagogische Praxis im Kindergarten und in den ersten Schuljahren ab.


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BAND 12
Katja Brandenburger:

BILDUNG ZEICHNERISCHER STRATEGIEN.
Lehr- und Lernprozesse des konstruktiven Sachzeichnens.

München 2020, 360 Seiten


Wer zeichnen kann, der kann oft nicht erklären wie das geht. Das Zeichnenkönnen eines komplexen, konstruktiven Gegenstands ist nicht mit einem Schlag zu erwerben, sondern baut sich aus einer Folge vieler imaginativer und händisch ausgeführter Teiloperationen auf. Im Kern steht dabei die Bildung von zeichnerischen Strategien, die bestimmte Reihenfolgen und Hierarchien strukturieren.


Um die Bildung dieser Strategien zu beschreiben, zu verstehen und gezielt zu fördern, sind sehr detaillierte empirische Beobachtungen von Lehr- und Lernprozessen nötig. Im vorliegenden Buch werden dafür am Beispiel von Jugendlichen geeignete kunstpädagogische Forschungsmethoden entwickelt und in der didaktischen Unterrichtsforschung angewendet.


Das Buch ist nicht nur eine innovative Studie zur Denkpsychologie zeichnerischer Prozesse, sondern auch ein Neuansatz in der kunstpädagogischen Lehr- und Lernforschung.



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BAND 9
Alexander Schneider:

BILDERSCHLIEßUNG ZWISCHEN UNBESTIMMTHEIT UND KONKRETION.
Vermessung eines rezeptionsästhetischen Beziehungsgeflechts aus kunstpädagogischer Sicht.

München 2019, 284 Seiten


Bildverstehen kann allgemein als Konkretion von im Bild angelegten Unbestimmtheiten verstanden werden. Jede verstehende Bilderschließung pendelt zwischen Bild und Bildbetrachter und schließt Momente der Unbestimmtheit und Relativität ein, die sich auch aus den kulturellen und historischen Kontexten ergeben.


Der Betrachter muss sich bei der Bildbetrachtung der partiellen Unbestimmtheit einer vom Künstler geschaffenen Bildwirkung aussetzen und versuchen, den Bildsinn im Prozess des Betrachtens fortschreitend zu bestimmen – in personaler Resonanz auf das Bild. Diese Resonanz macht das Bildungspotenzial der Bilderschließung im Kunstunterricht aus.
Die literatur- und kunstwissenschaftliche Rezeptionsästhetik hat dieses Resonanzverhältnis vielfältig thematisiert und unter anderem als ‚Leerstelle‘ ausgelegt. Die Kunstpädagogik hat in der Bezugnahme hierauf das Werk mitunter einseitig als bloße ‚Leerstelle‘ und die Bilderschließung als genuin subjektive Leistung verstanden, die im Grunde allein dem Betrachter auferlegt ist.


Der vorliegende Band tritt hier noch einmal zurück und fragt neu nach. Er arbeitet die literarische und kunstwissenschaftliche Rezeptionsästhetik und deren unscharfe Übernahme in die Kunstpädagogik auf. So zeigt sich, dass die Konkretion von Unbestimmtheit immer im Spannungsverhältnis von anthropologischen Bedingungen, kulturellen Konventionen und betrachterseitiger Erfahrung steht. Demzufolge muss aus Sicht der Unterrichtplanung abgewogen werden, wie sich eine Passung zwischen der Lebenswirklichkeit der Lernenden, den curricularen Zielsetzungen und der Bildwelt fördern lässt.


Dieser Band eröffnet eine neue Sicht auf die kunstpädagogischen Aufgaben der Bildbetrachtung und formuliert – auch anhand von Unterrichtsbeispielen – die Grundlinien einer Didaktik relationalen Bilderschließens.


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BAND 8.1
Hubert Sowa:

DIE KUNST UND IHRE LEHRE.
Fachsystematik – Bildungssinn – Didaktik.
Teil 1: Musen und TECHNE.

München 2019, 341 Seiten


Das Fach „Kunst“ im heutigen Bildungssystem wurzelt in der langen Tradition der europäischen Künste/TECHNAI/artes und ihrer Lehre. Im Rückgang auf deren komplexe Systematik macht das vorliegende Buch überraschende Kontinuitäten sichtbar, aber auch Missverständnisse, die sich in Neuzeit und Moderne ergeben haben: einerseits durch die z.T. negativen geschichtlichen Erfahrungen mit „Technik“ und „Technologie“, andererseits durch das verengte ästhetische Verständnis von „Kunst“.


Die rekonstruierende Erinnerung an das vollständige System der TECHNE/ars/Kunst macht deutlich, dass diese als universelles Prinzip maßgeblich ist für das Grundverständnis von Produktion, Rezeption, Lehren und Lernen in der europäischen Kunst und Kultur. Deren Grundsätze sind:
- Handelnkönnen
- Herstellenkönnen
- Gebrauchenkönnen
- Betrachten- und Verstehenkönnen
- Lehrenkönnen
- Lernenkönnen


Bestärkend und korrigierend ist das nicht nur für die heutige Kunstpädagogik und ihr Kunstverständnis, sondern auch für das Verständnis der Didaktik im Allgemeinen: Auch die heutige „Didaktik“ ist ein Abkömmling der alten Kunstlehre.
Das Buch ist ein Plädoyer für die Fachlichkeit der Fächer im System der allgemeinen Bildung: „Können“ und „Lehren-Können“ sind ohne Fachbezug und Fachlichkeit nicht möglich.


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BAND 7
Sarah Fröhlich:

GESTALTUNGSPRAKTISCHE BILDUNG DES RÄUMLICHEN VORSTELLENS.
Kunstpädagogische Zielsetzungen im Lichte kognitionswissenschaftlicher Modelle. + Anhang (Download)

München 2019, 420 Seiten


Die Begriffe Kunstunterricht und räumliches Vorstellen werden häufig in einen Kontext gestellt, wenn dreidimensionale Gestaltungspraxen des Kunstunterrichts Gegenstand einer fachdidaktischen Analyse sind. Plastisches, skulpturales und architektonisches Gestalten, so die weitläufige Meinung, schulen das räumliche Vorstellungsvermögen der Schülerinnen und Schüler. Wenn Lernende etwa Architekturmodelle bauen, erwerben sie zugleich kognitive Fähigkeiten, die als intelligenzfördernd und nützlich für fachliche Leistungen in anderen Fächern gelten. Eine so geartete funktionale Legitimationspraxis von Kunstunterricht ist grundsätzlich problematisch, aber in diesem Fall besonders, weil ihr die empirische Grundlage fehlt.


Lassen sich wirklich Fördereffekte gestaltungspraktischer Aufgaben im Kunstunterricht auf das räumliche Vorstellen, so wie es kognitionspsychologisch modelliert wird, nachweisen? Und sind kognitionswissenschaftliche Raumvorstellungskonzepte auf den kunstpädagogischen Forschungskontext somit übertragbar?


Ein umfangreiches Forschungssetting zur Untersuchung der körperhaft-räumlichen Gestaltungspraxis von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I ging diesen Fragen nach und kombinierte hierzu erstmals in der kunstpädagogischen Forschungstradition kognitionspsychologisch-psychometrische Testverfahren und spezifisch kunstpädagogisch-hermeneutische Evaluationsmethoden. Dieser Mixed-Methods-Ansatz legt die Anschlussstellen zwischen dem kunstpädagogisch-gestalterischen Verständnis von körperhafter Raumvorstellung und der allgemeinen Raumvorstellung in der Entwicklungs- und Kognitionspsychologie offen. In diesem Sinne ist dieses Buch ein Beitrag zur Erforschung der körperhaft-räumlichen Vorstellungsbildung im Bereich der Kunstdidaktik und legt einen Grundstein für die Didaktik der körperhaften Raumvorstellung.


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BAND 6
Bettina Uhlig/Gabriele Lieber/Irene Pieper (Hrsg.):

ERZÄHLEN ZWISCHEN BILD UND TEXT.

München 2019, 414 Seiten


Der Mensch ist ein erzählendes Wesen. Das aktive Erzählen ebenso wie das rezeptive Aufnehmen von Erzählungen sind Grundbedürfnisse des Menschen. Im Bereich des Narrativen ist das Wirkliche wie das Fiktive gleichermaßen zugänglich, kann erkundet, erprobt, reflektiert werden. Sowohl die Sprache als auch das Bild sind Medien des Erzählens. Beide Formen adressieren die Imagination, die das Erzählte mit Erfahrungen und Emotionen verbindet und so das intensive Erleben ermöglicht.


Sprachliches wie bildnerisches Erzählen werden bereits in früher Kindheit erlernt und formen sich in kulturellen Zusammenhängen zu verschiedenen Praktiken des Erzählens aus. In der Kunst- und Kulturgeschichte ist das Erzählen ein transdisziplinäres Phänomen – in erzählenden Bildern werden Texte sichtbar wie in sprachlichen Erzählungen Bilder eine Rolle spielen. Bilderbücher, Comics und Graphic Novels, denen in diesem Band besonderes Augenmerk geschenkt wird, sind moderne Formen mehrdimensionalen Erzählens. Der Blick auf die Verschränkung der Perspektiven kann sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten sprachlichen und bildnerischen Erzählens akzentuieren und didaktisch fruchtbar machen.


Der Band versammelt fachdidaktische Beiträge zum Erzählen aus der Deutsch- und Kunstdidaktik und versucht, beide Perspektiven miteinander bekannt zu machen und aufeinander zu beziehen. Kultur- und kunstwissenschaftliche sowie erziehungswissenschaftliche Beiträge diskutieren und vertiefen fachwissenschaftliche Zusammenhänge des Themas. Bilderbuchillustrator_innen veranschaulichen die Prozesse der Entstehung von Erzählungen zwischen Bild und Text.


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BAND 5
Lisa Gonser:

MALEN LERNEN.
Grundriss einer mimetischen Maldidaktik.

München 2019, 348 Seiten + Anhang (Download)


„Mein gemalter Apfel ist greller als der echte dort…“


Wer im Blick auf Sichtbares malt – zum Beispiel ein Stillleben im Blick auf Obst – führt komplexe Teilhandlungen aus: Malende nehmen dabei die Farben der realen Anschauungsbezüge und der eigenen Farbpalette wahr. Sie stellen sich ein mögliches Farbkonzept für das eigene Gemälde vor und übersetzen dieses in die malerische Darstellung. Differenzen zwischen Dargestelltem und Wahrgenommenem nivellieren Malende durch malerisches Können. Erst durch dieses Können sind mimetische Darstellungsbedürfnisse demnach zu befriedigen – so dass ein gemalter Apfel sich zum Beispiel dem wahrgenommenen in der Farbqualität und Farbintensität anähnelt.


Malen ist damit nicht eine Handlung, sondern umfasst relationale Teilprozesse des Auswählens, Mischens und Auftragens von Farbe im Zusammenwirken von malerischer Wahrnehmung, Vorstellung und Darstellung. Wie genau diese Teilhandlungen beim mimetischen Malen lehr- und lernbares Wissen und Können darstellen, ist die leitende Frage vorliegender empirisch-hermeneutischer Analysen im Feld der kunstpädagogischen maldidaktischen Praxis.


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BAND 4
Jochen Krautz (Hrsg.):

BEZIEHUNGSWEISEN UND BEZOGENHEITEN.
Relationalität in Pädagogik, Kunst und Kunstpädagogik.

München 2017, 694 Seiten


Jede pädagogische Theorie und Praxis beruht auf impliziten oder expliziten anthropologischen Annahmen. Dieser Band fragt nach der Bedeutung einer relational verstandenen Anthropologie für Pädagogik, Kunst und Kunstpädagogik. Denn in der Kunstpädagogik zeigt sich oft eine bis zum Solipsismus neigende Verengung des Subjektbegriffs, die weitreichende Folgen bis in die Unterrichtspraxis hat. Dem liegen ursächlich subjektivistisch verengte Vorstellungen von Kunst und Ästhetik, von Pädagogik und Didaktik und letztlich vom Menschen selbst zugrunde.


Im Unterschied dazu wird hier Relationalität als anthropologische Konstitution des Menschen in seiner grundlegenden Beziehungshaftigkeit und Bezogenheit hervorgehoben. Sie zeigt sich als triadischer Bezug von Selbst, Mitmenschen und Mitwelt: Eine relational verstandene Person ist demnach eingebunden in ein Verhältnis von Antwort und Verantwortung innerhalb der Selbst-, Mit- und Weltverhältnisse.


Unter einem relationalen Blickwinkel können dann auch Kunst und Ästhetik anders verstanden werden, so dass sich deren Bildungspotenzial in einem relationalen und personalen Verständnis überhaupt erst zeigt. Entsprechend werden in diesem Buch Grundlegung und Begründung der kunstpädagogischen Arbeitsfelder anders akzentuiert als bisher üblich sowie kunstdidaktische Folgerungen bis hinein in die konkrete Unterrichtspraxis aufgezeigt.


Eine Fachdidaktik wie die Kunstpädagogik relational zu begründen, könnte auch für andere Didaktiken anregend wirken. Zudem enthält die Breite der Beiträge aus Philosophie, Humanwissenschaften, Pädagogik, Didaktik, Kunstwissenschaft, Kunstpraxis, Kunstpädagogik und Kunstdidaktik vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten für die Diskurse dieser Bezugswissenschaften.


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BAND 3
Alexander Glas/Ulrich Heinen/Jochen Krautz/Gabriele Lieber/Monika Miller/Hubert Sowa/Bettina Uhlig (Hrsg.):

SPRECHENDE BILDER – BESPROCHENE BILDER.
Bild, Begriff und Sprachhandeln in der deiktisch-imaginativen Verständigungspraxis.

München 2016, 597 Seiten


Im Licht der Forschungen und Theorien, die in diesem Buch verhandelt werden, sind Bild und Sprache nicht als in sich geschlossene und wesenhaft verschiedene „Zeichensysteme“ zu betrachten, sondern als menschliche Verständigungspraktiken, die untrennbar aufeinander angewiesen sind: Bilder müssen notwendigerweise verstehend „zur Sprache gebracht werden“, aber auch umgekehrt sind Worte nur bildlich zu verstehen. Metaphorisch gesprochen, stehen Text und Bild „auf Augenhöhe“ und sind als gleichwertige Partner innerhalb des kommunikativ-teilnehmenden Verhältnisses zur Mitwelt zu betrachten. Die Beziehung zwischen Bild und Wort lässt sich nicht nur als Dialog oder Wechselwirkung, sondern geradezu als Symbiose deuten. So ist es konsequent, dass dieses Buch interdisziplinär angelegt ist: Sprachwissenschaftler, Kunstwissenschaftler, Philosophen und Pädagogen nehmen aus verschiedenen Perspektiven die Übergänge und Reso­nanzen zwischen Bild und Sprache in den Blick.


Achtundzwanzig Fachwissenschaftler/innen aus verschiedenen Wissenschaftsgebieten haben in engem Austausch an dieser Grundlagenpublikation zum Verhältnis von Bild und Sprache gearbeitet. Einen Schwerpunkt liegt dabei auf kunst- und sprachdidaktischen Forschungsbeiträgen zur Bildung des Bild- und Sprachverstehens: Sprachverstehen bildet sich offenbar mithilfe von bildhaften Schematisierungen – umgekehrt spielen sprachliche Schematisierungen beim Wahrnehmen, Verstehen und Gestalten von Bildern eine zentrale Rolle. Dies wird im ausführlichen Grundlagenteil des Buches gezeigt. Die anderen Buchteile thematisieren die resonante Beziehung beider Zeichensysteme sowie die Übersetzungsvorgänge vom Text zum Bild und umgekehrt vom Bild zum geschriebenen und/oder gesprochenen Wort – immer auch im Blick auf bild- und sprachdidaktische Folgerungen. Auch werden neuere empirische Forschungen zum Bild-Sprach-Lernen und die dazu geeigneten Methoden vorgestellt.


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BAND 2
Hubert Sowa:

GEMEINSAM VORSTELLEN LERNEN.
Theorie und Didaktik der kooperativen Vorstellungsbildung.
Schriftenreihe IMAGO. Kunst.Pädagogik.Didaktik

München 2015, 167 Seiten.


Vorstellungen sind flüchtig, vage, veränderlich. Sie kommen und gehen wie das Wetter, sind schwer zu greifen und zu fixieren, schwanken zwischen der Beharrlichkeit von Gewohnheiten und der Unberechenbarkeit von störenden Ereignissen. Sie scheinen das Privateste im Menschen zu sein und sich jeder Zuverlässigkeit zu entziehen. Und doch erheben Pädagogik und Didaktik den Anspruch, die Vorstellungen von Lernenden gezielt und nachhaltig zu verändern.


Das vorliegende Buch stellt die theoretischen Grundlagen und praktischen Möglichkeiten einer Didaktik der Vorstellungsbildung dar. Im Lichte philosophischer Theorien wie aktueller anthropologischer und psychologischer Forschungen wird gezeigt, dass Vorstellungen mitnichten privat und solipsistisch verfasst, sondern Resonanzphänomene sind, die auf Empathie, Kooperation und Gemeinsinn gründen. Damit sind sie die wertvollste Ressource für Pädagogik und Didaktik und können in gemeinsamer Arbeit von Lehrenden und Lernenden nachhaltig verändert werden.


Diese didaktische Konzeption der kooperativen Vorstellungsbildung stellt sich aktuellen Ideologien des „individualisierten“ und „autokonstruktiven“ Lernens entgegen und begründet eine davon abweichende Lernkultur der Resonanz und des Gemeinsinns. An Beispielen wird gezeigt, was dies für die didaktische Praxis heißt: Wahrnehmungen, Vorstellungen und Darstellungen müssen in Situationen gemeinsamer Aufmerksamkeit verhandelt und konkretisiert werden – immer im Bezug auf Sachen, Personen und Ideen.


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BAND 1

Alexander Glas/Ulrich Heinen/Jochen Krautz/Monika Miller/Hubert Sowa/Bettina Uhlig:

KUNSTUNTERRICHT VERSTEHEN
Schritte zu einer systematischen Theorie und Didaktik der Kunstpädagogik

München 2015, 656 Seiten.


Kunstunterricht zeigt sich heute – in Lehrplänen wie im schulischen Alltag – als eine widersprüchliche und disparat erscheinende Fülle verschiedener Praxen. Auch die Theorie der Kunstpädagogik ist in widersprüchlich scheinende Partikularpositionen zersplittert. In dieser Situation sind die Neuorientierung und systematische Grundlegung des Faches notwendig. Erst eine solche systematische Klärung der Grundlagen und Begründungen der eigenen Disziplin kann zu einer kohärenten Kunstdidaktik führen, die der schulischen Praxis Orientierung bieten kann.


Der vorliegende Band unternimmt hierzu erste Schritte. Die Beiträge – zum Teil neu verfasst, zum Teil zusammengetragen aus verschiedenen Publikationen der letzten 15 Jahre – zeigen, was im Rahmen der Grundlagenrevision und wissenschaftlichen Grundlegung der Kunstpädagogik sowie in deren fachdidaktischer Anwendung in der heutigen Situation zu leisten ist.


Die Ergebnisse der Untersuchungen sind überraschend, vielleicht sogar provokativ. Aber nur eine Fachdisziplin, die ihre Gründe plausibel und geordnet darlegt, ohne Rücksicht auf falsche Denkgewohnheiten, kann ihre pädagogische Existenzberechtigung sichern.


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