IMAGO. Forschungsverbund Kunstpädagogik
Kunst. Pädagogik. Didaktik.


IMAGO. Zeitschrift für Kunstpädagogik

Die Zeitschrift schlägt die Brücke zwischen kunstpädagogischer Forschung und schulischer Unterrichtspraxis.


Die Hefte thematisieren zentrale Fragen des Lehrens und Lernens im Fach Kunst, beziehen dazu Bezugswissenschaften ein, stellen aktuelle Forschung vor und zeigen deren Bedeutung für die Schulpraxis auf. Sie liefert nicht Rezepte, sondern fundierte Grundlagen für Forschung, Lehre und Unterricht. Konstruktiv und kritisch begleitet und gestaltet die Zeitschrift die Fachdiskussion.


Zwei Ausgaben (à 96 Seiten) pro Jahr.


Herausgeber.innen der Zeitschrift:

Sarah Fröhlich (Ulm - seit 2020), Alexander Glas (Passau), Ulrich Heinen (Wuppertal), Jochen Krautz (Wuppertal), Gabriele Lieber (Liestal, Schweiz - bis 2020), Matthias Traugott Meier (Stuttgart, seit 2022), Monika Miller (Ludwigsburg), Hubert Sowa (Ludwigsburg) und Bettina Uhlig (Hildesheim - bis 2020).

Heft 18/2024: WELTBILDER

Herausgegeben von Matthias Traugott Meier und Hubert Sowa
München 2024, 96 Seiten


Imago. Zeitschrift für Kunstpädagogik 18 – Weltbilder

Ausgehend von dem Begriff des Weltbildes nimmt das Heft die Rolle von Bildern für die Entstehung, Formung und Stärkung sozialen Zusammenhalts in den Blick: Menschen nehmen die Welt über Bilder wahr, gleichzeitig erschaffen sie sich die Welt durch Bilder und leben in diesen Bildern. Von zentraler Bedeutung sind dabei gemeinschaftlich geteilte Bilder, Bilder mit sozialem Handlungssinn, die Teilhabe an sozialer Wirklichkeit ermöglichen und damit Welt und Wahrnehmung von Welt maßgeblich konstituieren.
Gegenüber der im Kunstunterricht stark etablierten Fokussierung auf die Individualität des künstlerischen Prozesses und des subjektiven ästhetischen Erlebens erscheint diese Sichtweise aktuell zu wenig beachtet. Dabei geht der gemeinsame Bezug auf Bildlichkeit kulturanthropologisch der Individualisierung des Bilderlebens voraus. Es gilt im differenzierten Umgang mit gemeinsam geteilten Weltbildern einerseits Ideologiekritik zu üben und anderseits – im Sinne der Humanität – nach dem Zwischenmenschlichen, dem Verbindenden und Verbindlichen zu suchen.

Heft 17/2023: COLLAGIEREN

Herausgegeben von Jochen Krautz
München 2023, 110 Seiten


Das Collagieren gehört im Kunstunterricht zu den beliebtesten Gestaltungspraxen. Zugleich dürfte die Collage auch zu den anspruchsvollsten Kunstformen gehören, deren Komplexität und Voraussetzungen im Unterricht leicht unterschätzt wird. Insofern ist es bemerkenswert, dass hierzu kaum dezidierte kunstdidaktische Literatur und Forschung vorliegt.


Daher rekonstruiert das Heft die Gestaltungsformen und -mittel der Collage und erarbeitet didaktische Ansätze zu deren Lehre. Die systematischen Klärungen werden an verschiedenen Beispielen aus dem Kunstunterricht konkretisiert. Hierzu gehören auch Vorschläge zur sinnvollen Aufgabenkonstruktion im Bereich der Collage.


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Heft 16/2023: INHALT

Herausgegeben von Carl-Peter Buschkühle
München 2023, 90 Seiten


In theoretischen Überlegungen und in Beispielen aus der pädagogischen Praxis stellt das Heft die Frage nach der Bedeutsamkeit des Inhalts beim Lehren und Lernen im Feld der Kunst. Inhalt und Form sind dabei eng verwoben: Inhalte bestimmen die Form, die Form den Inhalt eines Werkes. In der Gestaltung geht es mithin um eine angemessene Weise, sich mit Inhalten auseinanderzusetzen, wie auch um angemessene Weisen, diese zur Darstellung zu bringen. Der Begriff ‚angemessen‘ verweist darauf, dass subjektive Haltungen hier nicht ausreichen, ebensowenig wie objektive Vorgaben, die von den Lernenden zu erfüllen wären. In der Produktion wie in der Rezeption fordern die Werke dazu auf, ihnen gerecht zu werden. Damit liegt die Herausforderung sowohl in der Bildung von inhaltlichen wie von gestalterischen Kompetenzen. Jenseits eines verkürzten funktionalen Kompetenzbegriffes ist die Zielperspektive hier die Bildung einer Persönlichkeit, die kritische Reflexion und eigenständige Imagination verbinden kann, indem sie rezeptiv wie produktiv verantwortlich ihre Position zu formulieren lernt. Potentieller Inhalt ist dabei die ganze Welt, sofern Welt das ist, was der Mensch erfahren und denken kann. Von der Materialerfahrung über biografische, kulturelle, gesellschaftliche bis zu politischen, ja philosophischen Themen reicht die Spannweite der Inhalte, mit der sich die Kunst bildend befasst.


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Heft 15/2022: WERKEN

Herausgegeben von Andreas Fries/Lucas König/Jochen Krautz
München 2022, 106 Seiten


Das Werken und seine Bildungsprozesse haben in kunstpädagogischer Praxis wie Forschung eine eher randständige Position. Innerhalb des Kunstunterrichts gehen gestalterisch-handwerklicher Fachanteile tendenziell zurück; als eigenes Fach ist das Werken nur in einzelnen Ländern präsent. Dabei bekommen gerade heute die Bildungsmöglichkeiten leiblicher Begegnung mit dem Material neue Aktualität. Die handwerkliche Auseinandersetzung mit der Welt als Teil der bauenden Künste bietet Erfahrungen und bildet ein Können, die als Voraussetzungen für ein mündiges Denken und Handeln in digitalen Zeiten gelten können.


Im Heft werden unter der Leitperspektive der Kunstpädagogik zugleich aber mit Verbindungsstellen zum Technischen Werken und zur Allgemeinen Bildung die Potenziale des Werkens begründet sowie fachdidaktisch entfaltet und konkretisiert.


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Heft 14/2022: GRAFISCHES ERZÄHLEN

Herausgegeben von Alexander Schneider/ Carolin Führer
München 2022, 94 Seiten


Comics und Graphic Novels haben sich längst ihren Platz als eine ernstzunehmende Kunstform gesichert. Diese Wertschätzung äußert sich unter anderem in ihrer Besprechung in Rundfunk, Presse sowie Wissenschaft.


Im Vergleich hierzu herrscht im Schulalltag weit weniger Einigkeit über den Mehrwert grafischen Erzählens für den Unterricht. Comics erscheinen oft nur als Mittel zum Zweck, was mitunter an ihrer Multimodalität liegt. So trennt man Bild und Text als Lehr- und Lerngegenstand für gewöhnlich (noch): Im Fach Deutsch bleiben grafische Erzählungen der Leseförderung vorbehalten, während man sich im Kunstunterricht primär mit der Produktion und Rezeption von Bildern befasst. Dass eine solche scharfe Trennung dem Gegenstand nicht gerecht wird, ist Ausgangspunkt dieses Heftes.


Kunstpädagogik und Deutschdidaktik treten in dieser Ausgabe in einen gemeinsamen Dialog und widmen sich der unterschätzten Symbiose aus Bild und Text. Aus der Perspektive beider Disziplinen lassen sich die Anforderungen und Lernpotentiale, die die Produktion und Rezeption grafischer Erzählformate bereithält, fächerverbindend erschließen.


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Heft 13/2021: KREATIVITÄT

Herausgegeben von Sarah Fröhlich/Jochen Krautz
München 2021, 106 Seiten


Kreativität schwebt in der Kunstpädagogik häufig als unhinterfragtes Schlagwort über jeglichen Formen von Kunstunterricht. Seit Jahrzehnten versuchen Kunstpädagoginnen und -pädagogen, Didaktik und Methodik eines kreativen Kunstunterrichts zu begründen, ohne die problematischen romantischen, psychologischen und ökonomischen Wurzeln des Begriffs in den Blick zu nehmen. Das Heft bereitet dieses Desiderat auf und zielt auf eine kritische Neubestimmung des Kreativitätskonzepts und seiner Bedeutung für den Kunstunterricht im Rahmen einer systematischen relationalen Kunstpädagogik.


Das Heft schlägt vor, die bislang geläufige Formel, die Fähigkeit zu „kreativem“ Denken und Handeln sei Ergebnis eines „kreativen“ Kunstunterrichts, endlich vom Kopf auf die Füße zu stellen: Kreativität ist zu verstehen als die anthropologische Voraussetzung von Kunstunterricht, nicht als dessen vorrangiges fachspezifisches Ziel.


Dieser Perspektivwechsel verändert die didaktischen und empirischen Fragestellungen von Kunstpädagogik. Zugleich ändert sich die Aufgabe von Kunstunterricht: Er muss Kreativität fachbezogen sinnvoll lenken und produktiv wie verantwortlich einzusetzen lehren.


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Heft 12/2021: SKULPTUR

Herausgegeben von Alexa Smolka/Hubert Sowa
München 2021, 100 Seiten


Älter noch als die Plastik: Die Skulptur ist eine der ältesten Werktechniken der Menschheit – man denke an die ersten steinernen Faustkeile oder an die aus Holz geschnitzten Waffen und Geräte. „Skulptur“ kommt vom lateinischen „sculpere“ = schnitzen, meißeln, stechen, gravieren. Skulpturale Gestaltungsverfahren haben immer mit einem Formdenken zu tun, das durch Wegnehmen gekennzeichnet ist und vom Negativraum her an die im Material „verborgene“ Form herandenkt.


Das Heft wird die gestalterischen Grundlagen und die Bildungsfunktion des skulptierenden Gestaltens in der Kunstpädagogik untersuchen – in Bezugnahme auf die didaktischen Prinzipien von Handwerk, Gestaltung und Inhalt. Skulptieren als besondere Domäne innerhalb der körperhaft-räumlichen Künste kommt den anthropologischen Vermögen des händischen Wahrnehmens, Vorstellens und Darstellens in anderer Weise entgegen als das plastische Modellieren in weichen Materialien (vgl. IMAGO Heft 9). Es unterscheidet sich auch signifikant von anderen körperhaft-räumlichen Gestaltungsformen wie dem Bauen/Konstruieren, dem keramischen oder textilen Formen. Skulpturale Planungs- und Arbeitsprozesse erfordern ein besonders hohes Maß von imaginativem und technischem Können und verlangen in der Lehre nach besonderen didaktischen Umwegen zur Form. Die Schwierigkeiten liegen vor allem in der intensiven Bezugnahme auf das Material, sowie im Übergang von der zeichnerischen Schematisierung zur realen Materialbearbeitung.


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Heft 11/2020: ZEICHENKULTUREN

Herausgegeben von Monika Miller/Christiane Schmidt-Maiwald
München 2020, 96 Seiten


Die Handzeichnung und das Zeichnen-Können als elementare Kulturtechnik stehen im Fokus des geplanten Hefts. Als Kulturtechnik versteht man basale Fertigkeiten, die der Mensch im Umgang mit der Welt entwickelt hat und die seinen Umgang mit ihr wiederum prägen. Wie die Sprache gehört die Zeichnung zu den elementaren Denk- und Handlungsformen des Menschen – in der Phylo- und Ontogenese gut dokumentiert. Obwohl dem Menschen heute viele digitale Möglichkeiten für die Visualisierung seiner Gedanken und Wahrnehmungen zur Verfügung stehen, verliert die Handzeichnung keinesfalls an Aktualität.


Im Heft werden unterschiedliche disziplinäre Perspektiven auf das Thema Zeichnen als Kulturtechnik nachgefragt, gesammelt und in Beziehung gebracht. Mit dem Blick aus verschiedenen Fachrichtungen wie Architektur, Design, Archäologie, Medizin und Kunstpädagogik soll vor allem deutlich gemacht werden, dass das Zeichnen als notwendige Kompetenz mit gleicher Bedeutung wie das Lesen, Schreiben und Rechnen verstanden werden muss. In den Beiträgen werden vor allem die Kontexte, Ausprägungen und Ziele der erlernten Zeichentechniken beschrieben sowie grundsätzlich die Rolle und Bedeutung des Zeichnens in den jeweiligen Fachdisziplinen herausgearbeitet. Im Gesamten soll der geplante Zeitschriftenband die Bedeutung des Zeichnen-Könnens in interdisziplinären Zusammenhängen erkennbar machen und das Zeichnen als elementar wichtige Ausdrucksmöglichkeit des menschlichen Seins begründen, die gelehrt, geübt und gepflegt werden muss, um ihre Möglichkeiten auszuschöpfen. Dass das Zeichnen „gepflegt“ werden muss, das steckt schon in dem lateinischen Ursprung des Begriffs Kultur, denn cultura steht für „Bearbeitung“ oder „Pflege“.


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Heft 10/2020: BEGABEN

Herausgegeben von Monika Miller/Olga Bonath
München 2020, 96 Seiten


Junge Menschen zu begaben ist eine (kunst)pädagogische Aufgabe. Einem anthropologisch-relationalen Verständnis folgend beziehen sich die hier vorgelegten Beiträge zu einer Theorie des „Begabens“ auf zwei zentrale Punkte: Zum einen wird Begabung als Können im Zusammenhang mit Lernen und Übung gebracht. Auf dieser Grundlage sind dann curricular strukturierte Aufgaben für den Kunstunterricht formulierbar. Zum anderen wird die Bedeutung von personaler und interpersonaler Begeisterung in Lehr-Lern-Situationen sowie die Bedeutung des dem Gegenstand der Begabung entgegengebrachten Interesses in Lernprozessen sichtbar gemacht. In Lehr-Lernprozessen kommt es zu dynamischen Wechselwirkungen, bei denen Begabung, Motivation sowie die Erfahrung eigener Leistung und die damit verbundene Anerkennung durch andere sich gegenseitig verstärken. Junge Menschen können nur aktiv, im Dialog mit anderen und in Auseinandersetzung mit ihrem Umfeld ihre Potentiale entfalten und gestalten. Begeisterung, die leidenschaftliche Hinwendung und Beschäftigung mit einer Sache, einem Material, einer Handlung, einem Thema oder Inhalt usw. ist ein zentraler Faktor bei der Realisierung von Begabung. Ist jemand mit Begeisterung bei einer Sache, werden Zeit und Ort schnell vergessen und ein erfüllender Zustand, der so genannte „Flow“ tritt ein.


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Heft 9/2019: MODELLIEREN

Herausgegeben von Tanja Amado/ Hubert Sowa
München 2019, 96 Seiten


In der Kunstpädagogik wird das Modellieren traditionell als „kindgerechte“ Technik eingesetzt – vergleichbar dem Zeichnen mit dem Stift. In didaktischer Betrachtung zeigt sich, dass unter dem Oberbegriff des „Modellierens“ mehrere verschiedene plastische Gestaltungsweisen verstanden werden, die sich sehr deutlich unterscheiden und verschiedenen körperhaft-räumlichen Vorstellungswegen der Form entsprechen: Additive Verfahren, integrative knetend-verformende Verfahren („Plastizieren“), technisch montierende Verfahren und auftragend-wegnehmende Verfahren. All diese Verfahrenstypen stehen in jeweils verschiedenem Bezug einerseits zur prozessualen handwerklichen Materialerfahrung, andererseits zu den mentalen Schematisierungsverfahren, zum imaginativen Formverständnis überhaupt und schließlich auch zu inhaltlichen Intentionen. Ihr jeweiliger Einsatz im Kunstunterricht muss anhand des Entwicklungs- und Lernstandes der SchülerInnen und im Blick auf die Lernziele bedacht werden.


Das vorliegende Heft geht bis ins technische Detail auf die verschiedenen künstlerischen Verfahren des plastischen Formens und Modellierens ein. Es trennt diese Verfahren begrifflich, durchdenkt sie gesondert auf ihr Formverständnis hin und befragt sie auf ihre jeweils besondere didaktische Funktion im Curriculum des körperhaft-räumlichen Gestaltens hin. Außerdem wirft es einen Blick darauf, wie Künstler des 20. Jahrhunderts das Modellieren als Technik und als Formprinzip einsetzen.


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Heft 8/2019: UNTERRICHT PLANEN

Herausgegeben von Jochen Krautz / Tanja Amado
München 2019, 100 Seiten


Unterrichtsplanung im Fach Kunst ist eine täglich geübte Selbstverständlichkeit. Zum expliziten Thema wird sie v.a. in der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung. Hier zeigen sich in der Haltung zu Notwendigkeit und Schwierigkeit, Kunstunterricht vorzubereiten, sehr grundlegende Auffassungen darüber, was und wie im Fach Kunst gelehrt und gelernt wird. Die dabei zum Einsatz kommenden Modelle setzen sich meist aus unterschiedlichen fach- und allgemeindidaktischen Ansätzen sowie gerade aktuellen Methodenkonzepten und bildungspolitischen Vorgaben zusammen.


Wissenschaftlich ist es in der Kunstdidaktik eher still um das Thema. Mit dem „Hildesheimer Modell“ liegt nun ein neues Planungskonzept für Kunstunterricht vor, das in diesem Heft einen diskursiven Rahmen erhält: Die Beiträge klären aus historischer und systematischer Perspektive die derzeitige Lage der Allgemeinen Didaktik sowie die Ansätze, die es im Fach Kunst selbst zum Planen von Unterricht gegeben hat. Daraus können Folgerungen für die Weiterarbeit an einem fachspezifischen Verständnis von Unterrichtplanung gezogen werden, das Planen weder auf Steuerung von Unterricht verengt, noch Kunstunterricht für kaum planbar hält.


Das Heft versucht jenseits dieser Scheinwidersprüche eine Planungsform von Unterricht zu begründen, die der Werkbezogenheit und Prozesshaftigkeit des Kunstunterrichts gerecht wird und den Anspruch der Sache der Kunst mit dem Bildungsanspruch der Schülerinnen und Schüler verbindet.


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Heft 7/2018: KINDER ZEICHNEN

Herausgegeben von Lis Kunst/Bettina Uhlig
München 2018, 100 Seiten


Das Heft widmet sich dem Zeichnenlernen von Kindern. Unsere Überlegungen folgen der These, dass die Fähigkeit zu zeichnen auf eine ‚basale‘ Weise anthropologisch fundiert und damit jedem Menschen/Kind grundsätzlich zugänglich ist. Jedoch bedarf es der intensiven und kontinuierlichen Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Zeichnen, um es als kulturelle Praxis bzw. Kulturtechnik anzueignen und bildsprachlich zu etablieren. Dieses ‚erweiterte‘ Zeichnen kann und muss gelernt werden (im Elternhaus, der Kinderkrippe, dem Kindergarten, der Grundschule) und ist insofern auch Gegenstand zeichendidaktischer Fragestellungen und Konzepte.


Das Zeichnenlernen beginnt mit dem Kritzeln in der frühen Kindheit und erfährt mit der zunehmenden Orientierung an der sichtbaren Welt einen Wandel, hin zu einem Zeichnen, in dem Abbild- und Gegenstandsorientierung eine größere Rolle spielen. Doch entgegen der Behauptung zahlreicher Theorien zur Kinderzeichnung, dass alle Kinder jeden Alters gern und ausgiebig zeichnen würden, lässt sich in Kita und Grundschule (heute) beobachten, dass es Kinder gibt, die nicht gern zeichnen, weil sie es als große Herausforderung erfahren. Die Konsequenz kann nicht darin bestehen, diesen Kindern Alternativen zum Zeichnen aufzuzeigen – vielmehr sollte eine kindorientierte Zeichendidaktik darauf angemessen reagieren.


Das Heft stellt aktuelle Erkenntnisse aus der Kinderzeichnungsforschung vor und thematisiert in seinen Beiträgen Aspekte und Fragen einer kindorientierten Zeichendidaktik. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Frage gelenkt, welche Probleme und Schwierigkeiten beim Zeichnenlernen auftreten können, welche Erklärungen und Begründungen dafür auszumachen sind und welche zeichendidaktischen Möglichkeiten bestehen, um Kinder in ihren Zeichenlernprozessen angemessen zu begleiten und zu unterstützen. Oft werden in Publikationen zum Zeichnen von Kindern ausschließlich sogenannte best-practice-Beispiele gezeigt. Die Beiträge dieses Heftes betrachten hingegen vor allem Beispiele, an denen sich zeigen lässt, auf welche Schwierigkeiten und Hindernisse Kinder beim Zeichnenlernen stoßen können und wie sich diese sinnvoll didaktisch erklären sowie zeichenmethodisch wenden lassen.


Das Heft richtet sich an pädagogische Fachkräfte in Kindergarten und Grundschule sowie im außerschulischen Bereich, denen es dabei helfen soll, ihre Erfahrungen im Umgang mit der Zeichenpraxis von Kindern zu reflektieren. Es gibt (vor allem über die praxisorientierten Beiträge) zahlreiche Impulse und Anregungen für die Arbeit mit Kindern. Darüber hinaus möchte das Heft Impulse für die Kinderzeichnungsforschung setzen und dafür plädieren, die Diversität und Vielschichtigkeit kindlichen Zeichnens stärker in den Blick zu rücken.


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Heft 6/2018: BILDVERSTEHEN

Herausgegeben von Christiane Schmidt-Maiwald/Alexander Glas
München 2018, 96 Seiten


Im Fach Kunst ist die Auseinandersetzung mit Bildern in produktiver wie rezeptiver Hinsicht zentraler Bestandteil des Unterrichts. Der vorliegende Band reflektiert den Umgang mit Bildern im Kunstunterricht als vielschichtigen Prozess einer relationalen Seh- und Sinnerfahrung mit den Phasen der Betrachtung, Analyse und Interpretation. Im Mittelpunkt steht das Bildgespräch. In diesem Prozess werden Bild und Subjekt nicht mehr als isoliert beteiligte veranschlagt, sondern stehen in einem Resonanzverhältnis. Ziel ist ein Bildverstehen, das sowohl das Lesen-können von Bedeutungen als auch die Erschließung von Werken in all ihren Intentionen, Wirkungen und historischen Kontexten umfasst. Hierzu bedarf es eines ausdifferenzierten Methodenapparates in klarer Positionierung zu kunstwissenschaftlichen Methoden, da allein im Kunstunterricht über das gestaltungspraktische Wissen die „Gemachtheit“ von Bildern nachvollzogen werden kann. Aufgezeigt werden Methoden, die entsprechend der Ausprägungsvielfalt von Bildern und den Niveaustufen im Bildbetrachtungsprozess auf die Pendelbewegung zwischen Sach- und Subjektorientierung ausgerichtet sind. Die hermeneutische Durchdringung bildet das didaktische Fundament. Dahinter steht die Überzeugung, dass Sehen-können zwar physiologisch und anthropologisch im Menschen angelegt ist, aber weiter gebildet werden muss, um visuelle sowie kulturell festgeschriebene Muster mit den Angeboten der Welt der Bilder – im Blick auf sich selbst, die anderen und das Andere – sinnstiftend abgleichen und erschließen zu können. Bildverstehen als Ziel und Methode sieht Bildsinn und Bildungssinn in einem resonantem Verhältnis.


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Heft 5/2017: ERZÄHLEN

Herausgegeben von Gabriele Lieber/Bettina Uhlig
München 2017, 100 Seiten


Der Mensch ist ein Geschichtenerzähler. In, durch und mit Erzählungen werden Wahrnehmungen, Erlebnisse, Erfahrungen und Emotionen verarbeitet. Erzählen ist eine universelle kulturelle und soziale Praxis, die generationenübergreifend in allen Kulturen der Welt anzutreffen ist. Wenngleich die Welt der Bilder aller Epochen reich an unterschiedlichsten Arten der Bilderzählung ist und Heranwachsende in ihren eigenen Bildern eine hohe Affinität für narrative Bildzusammenhänge zeigen, findet das Thema Erzählen in der fachdidaktischen Diskussion und Praxis bislang nur wenig Berücksichtigung. An dieser Leerstelle setzt das IMAGO Heft zum Thema Erzählen an. Es richtet seinen Fokus auf die rezeptiven und produktiven Seiten eines Erzählens in, durch und mit Bildern.


Das IMAGO Themenheft Erzählen setzt Impulse für eine Auseinandersetzung mit den vielfältigen didaktischen Potenzialen des Erzählens im Rahmen von Kunstunterricht und adressiert auch interdisziplinäre Bezüge, v.a. zum Deutschunterricht.


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Heft 4/2017: MIMESIS

Herausgegeben von Jochen Krautz /Hubert Sowa
München 2017, 96 Seiten


Mimesis ist ein so grundlegender wie oft grundlegend missverstandener Begriff der Kunstpädagogik. Das Heft zeigt, dass und warum Nachahmung die Basis allen Lernen und Kunst und Kunstpädagogik ist. Dies gilt anthropologisch, denn Mimesis ist die Grundlage menschlicher Lernfähigkeit. Dies gilt auch historisch, denn Kunst wurde immer schon über mimetische Prozesse gelehrt und gelernt. Und dies gilt ganz besonders kunstpädagogisch und kunstdidaktisch: Das Heft zeigt an vielen Beispielen, wie und warum nachahmendes Lernen für den Kunstunterricht fundamental und produktiv ist. Mimesis erweist sich dabei als die eigentlich kreative Kraft und widerlegt alte Vorurteile, Nachahmung sei kunst- oder kindwidrig.


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Heft 3/2016: BAUEN

Herausgegeben von Monika Miller/Hubert Sowa
München 2016, 96 Seiten


Bereits Kleinkinder türmen mit unendlicher Geduld Bauklötzchen übereinander und beobachten mit großer Begeisterung wie die gebauten Türme einstürzen. Damit folgen sie der anthropologischen Spur des Menschen als eines homo aedificans.


Bauen – das Zusammenfügen verschiedener oder gleicher Elemente zu einer komplexen statischen oder beweglichen Konstruktion ist eine hochkomplexe gestalterische Fähigkeit von großer kultureller Relevanz. Sie auch im Kunstunterricht zu fördern ist nötig und wird auch in Bildungsplänen vorgesehen. Teile dieses Lernfeldes teilt sich der Kunst- mit dem Technik- oder Werkunterricht.


Es gibt hervorragende Lehrwerke und didaktische Modelle auf diesem Gebiet, aber oft auch sehr fragwürdige und unfruchtbare didaktische Praxen. In jüngerer Zeit gibt es auch eine ernstzunehmende fachdidaktische Forschung zu diesem Thema.


Das Heft setzt sich für eine didaktisch gut durchdachte Einführung gestalterischer und konstruktiver Praktiken des Bauens in den Kunstunterricht ein und schlägt auch Brücken zum Fach Werken.


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Heft 2/2016: MALEN

Herausgegeben von Hubert Sowa/Alexander Glas
München 2016, 96 Seiten


Malerei ist innerhalb der kulturell etablierten Bildgestaltungsverfahren eine klar bestimmte Darstellungsform, die etwas leistet, was sie von den anderen Verfahren unterscheidet. Wenn Malerei in Schulen neben anderen Darstellungsformen als etwas Eigenes kanonisch gelehrt werden soll, dann muss sich diese Entscheidung aus dieser spezifischen Differenz begründen – ansonsten wäre das Lehrgebiet Malerei überflüssig. Das vorliegende Heft begründet die Maldidaktik mit anthropologisch-hermeneutischen Argumenten und zeigt, welche konkreten Folgerungen sich daraus ableiten lassen.


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Heft 1/2015: LERNEN

Herausgegeben von Jochen Krautz/Bettina Uhlig
München 2015, 96 Seiten


Auch im Fach Kunst stehen Lernprozesse im Zentrum des Unterrichts. In Forschung wie Unterrichtspraxiswird hierüber jedoch kaum ausdrücklich und systematisch nachgedacht. Das Heft fragt daher nach einem dem Fach Kunst angemessenen Lernverständnis, bezieht dazu aktuelle Positionen der Erziehungswissenschaft ein und konkretisiert dies an ausgewählten kunstdidaktischen Feldern. So werden zugleich Möglichkeit und Notwendigkeit einer grundlagen- wie praxisorientierten kunstdidaktischen Lernforschung deutlich.


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